Chimäre oder der lykische Wolperdinger: Homer beschreibt in seiner Ilias die Chimäre als ein Mischwesen aus Löwe, Ziege und Schlange mit drei Köpfen. Dieses Ungeheuer war für Mensch und Tier eine große Bedrohung. Deshalb beauftragte König Jobates den lykischen Helden Bellerophon, einem Enkel des Sisyphos, die Chimäre zu töten. Wie in der griechischen Mythologie nicht anders zu erwarten, waren die Götter natürlich auf der Seite des Helden. Wer anders als Athene, die Göttin des Krieges und des Handwerks, konnte es sein, die ihm das geflügelte Pferd Pegasus zur Verfügung stellte (vielleicht war es aber auch Poseidon?). Mit solch einer Mobilität ausgestattet war es Bellerophon ein leichtes die Chimäre aus der Luft zu erledigen. Er stieß dem Monster sein Schwert tief in den Rachen und durchbohrte dabei auch seine feuerspeiende, grässliche Zunge.
Das schöne Märchen endet natürlich mit einer Hochzeit des Helden und der Königstochter. Allerdings ließ sich dieses feuerspeiende Organ nicht ganz löschen. Es speit heute noch sein Feuer auf einem Hügel bei Çirali, weshalb die Gegend um dieses Feuer von den Einheimischen „Yanartas” genannt wird, was soviel bedeutet wie „brennender Stein“.
Göktas Kalesi - ein Vorposten von Olympos
Mit der Göktas Burg kontrollierte man in der Antike das Flußtal des Ulupinar und auch die antiken Verbindungswege zwischen Olympos und Phaselis. Der Name “Göktas” könnte von Göktasi (wörtlich: Himmelsstein = Meteor) abgeleitet sein. Tatsächlich sitzt die Burg auf einem separaten Felsen, der wie vom Himmel gefallen neben dem Omurga-Berg unzugänglich aufragt und eine gute Sicht in die Umgebung bietet. Eine in den Felsen gehauene Treppe ist noch gut erhalten und bietet dem Wanderer die Möglichkeit auf diesen Felsbrocken hinaufzusteigen. Reichlich herumliegende Tonscherben von Vorratskrügen, Geschirr und Dachziegel, die in der ganzen Gegend verstreut sind, zeugen von der lang andauernden Nutzung des Ortes. Als Vorposten war die Burg sicher sehr wichtig für Olympos-Korykos und wurde wohl bis zum Ende dieses städtischen Gemeinwesens unterhalten. Im Gegensatz zu manchem Wachposten auf dem Omurga-Berg konnte man sich auf der Göktas Kalesi durch Ackerbau auf den umliegenden Feldern weitgehend selbst versorgen. Interessant ist diese verfallene, antike Burg heutzutage nur als Wanderziel für kleine Wanderungen rund um Cirali oder als Einstiegspunkt für eine Kletterei auf den Omurga-Berg.
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